Wiesedermeer überraschender Gewinner der Wanderfahne
Acht Verein kämpften ohne Sprungbrett in Upschört
Upschört, 31. Januar 1987: Als Geheimtip galten sie schon dem Wettkampf. Das die Klootschießer aus Wiesedermeer allerdings schon in diesem Jahr die Wanderfahne des Kreisverbandes V Friedeburg in ihren Verein holen könnten, damit hatten die Heimatsportler des Südkreises nicht rechnen können. Zumal der eigentliche Favorit Etzel keinen Ausfall zu melden hatte. Feldobmann Gerd Tammen (Wiesedermeer) hatte gut daran getan, das heimatsportliche Großereignis des Alten Amtes Friedeburg vor einer Woche aufgrund des zu geringen Frostes abzusagen. Die Bedingungen am Sonnabend waren königlich. Erstmalig hatte der Verein Feya Upschört das Wettkampfgelände ausgesucht. Am Haarweg trafen sich die Akteure des uralten Friesenspiels.
Nach dem Aufwärmen, einigen Probewürfen im Wettkampfgelände und der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Kreisverbandes V, Heinrich Heyen, begann ein spannender Wettkampf zwischen acht Vereinen.
Titelverteidiger und mehrjähriger Besitzer der Wanderfahne, KBV Etzel eröffnete den Feldkampf, gefolgt von Wiesederfehn und Wiesedermeer. In einer weiteren Dreiergruppe und einer abschließenden Mannschaftspaarung begann der Kampf um Flüchtweiten und Trüll.
Am Rande des Wettkampfgeschehens sah man neben vielen Freunden des Friesenspiels als ältesten Zuschauer den 83jährigen Wilhelm Tholen aus Wiesedermeer, der auf den Sieg seinen Vereins besonders stolz war.
Die starke Dreiergruppe Etzel, Wiesedermeer, Wiesederfehn legte mächtig los. Zur Überraschung aller übernahm Wiesederfehn in der ersten Runde die Spitze. Alle Klootschießer mußten mit nur einer Anlaufmatte auskommen.
Den jugendlichen Akteuren gestand man, im Gegensatz zu den Aktriven, den Dreiviertel-Pfund-Kloot zu. Nicht kritiklos nahmen einige Klootschießer das Fehlen des obligatorischen Sprungbretts hin. Außerdem mußte die Bahn zur reibungslosen Abwicklung vor Einbruch der Dunkelheit verkürzt werden. Wiesedermeer führte unterdessen vor Etzel und Wiesederfehn. Es folgten die Vereine Reepsholt, Upschört, Collrunge, Wiesede und Marx. Spannend blieb es bis zum letzten Trüll der Klootkugel im gefrorenen und leicht schneebedeckten Gelände. Erst danach stand Wiesedermeer als erstmaliger Gewinner der Wanderfahne fest.
In der Gaststätte Wolzen in Upschört fand abschließend die Siegerehrung statt. Nach den einleitenden Worten des Feldobmannes Gerd Tammen nahm Verbandsvorsitzender Heinrich Heyen die Siegerehrung vor. Besonders stellte er dabei heraus, dass im Kreisverband Friedeburg das Klootschießen eine gute Grundlage gerade in der Jugendklasse hat. Hier wat nich bloß boßelt, hier wat ook Klootschoten, verkündetete er mit berechtigtem Stolz. |